Anreize setzen für den Kulturwandel

Lerneinheit 4

Anreize setzen für den Kulturwandel

Für die erfolgreiche Umsetzung und langfristige Verankerung einer Digitalisierungsstrategie müssen die strategischen Ziele auch tatsächlich in Studium und Lehre gelebt werden. Das bedeutet eine Veränderung der gelebten Kultur an der Hochschule. Lerneinheit 4 stellt mit der Innovations- und der Ermöglichungskultur zwei Ansätze für den Kulturwandel an Hochschulen vor.

Anreize setzen für den Kulturwandel

Lerneinheit 2 und 3 haben deutlich gemacht, dass für einen erfolgreichen Strategieprozess alle Statusgruppen miteinbezogen werden müssen. Dazu müssen passende Prozesse, Strukturen und Formate geschaffen werden. Die Einbindung der unterschiedliche Akteur:innen endet aber nicht mit der Formulierung von strategischen Zielen (vgl. Lerneinheit 1). Vielmehr sind alle Statusgruppen in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen und unterschiedlichen Autonomiegraden dafür verantwortlich, die Strategie als tatsächliche Transformation zu leben. Das strategische Narrativ bezüglicher der Digitalisierung von Studium und Lehre muss zum Selbstverständnis der Hochschule auf allen Ebenen werden.

Damit insbesondere Lehrende die strategischen Ziele in ihrer Lehre realisieren (können), müssen von Seiten der Hochschule passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Darüber hinaus sollte für die Weiterentwicklung der Lehre die Entwicklung von Lehr-/Lerninnovationen aktiv an der eigenen Hochschule gefördert werden. Gelingensfaktoren sind hier zum einen interne Anreizsysteme, die zur eine Identifikation mit der eigenen Digitalisierungsstrategie führen, sowie Freiräume, die das Ausprobieren verschiedener Formate ermöglichen. Die Faktoren Wertschätzung, Service (vgl. Lehreinheit 5) und finanzielle Förderung tragen hierbei eine besondere Rolle.

Im Video stellt zunächst Dr. Annabell Bils (FernUniversität Hagen) die Ergebnisse einer Community Working Group zum Thema Innovationskultur vor, die innovationsfördernde Aspekte in ausgewählten Unternehmen mit erfolgreichen Innovationskulturen identifiziert und auf die Hochschule übertragen hat. Sie zeigt auf, wie dies mit der Schaffung von konkreten Anreizsystemen zusammenhängt. Daran anknüpfend gibt Prof. Dr. Heribert Nacken (ab Minute 16:12) einen Einblick in die gelebte Ermöglichungskultur an der RWTH Aachen. Er macht dabei deutlich, welche Rolle hierbei das strategisch verankerte Gegenstromprinzip spielt.

Was es bei der Gestaltung von Anreizen zu beachten gilt

Zahlreiche Hochschulen nutzen Lehrpreise, Wettbewerbe, Fördermittel und viele weitere Anreize für Lehrende zur Förderung von innovativen Lehr-/Lernszenarien. Dies fördert nicht nur die Verbreitung digitaler und digital unterstützter Lehrformate, sondern verleiht ihnen auch Sichtbarkeit und Wertschätzung. Einige Hochschulen schaffen auch für Studierende Anreize zur Entwicklung von Innovationen in der Lehre. Bei der Gestaltung solcher Anreize sollte bedacht werden, dass die Hochschule als Organisation lernt. Darüber hinaus können nur mit ausreichend finanziellen Mitteln die Weiterentwicklung der Lehre und ein Kulturwandel, der diese befördert, nachhaltig gestärkt werden. Wichtig ist bei jeder Form von Anreizen, dass der administrative Aufwand gering und die Schwelle zur Nutzung dieser niedrig gehalten wird.

Kursaufgaben

Reflektieren Sie mithilfe des Videos ausgewählte Praxisfragen und machen sich im Workbook dazu Notizen.

Lerncommunity

Tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden zu den Themen dieser Lerneinheit aus.

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